Es ist wie mit Wirsingeintopf und Linsensuppe: Fünf Köche bereiten das winterliche Gericht zu - und bei jedem schmeckt es anders. Ein typisches Gericht für die kalte Jahreszeit auf Mallorca - und die ist bei uns derzeit eingetroffen mit Schnee sogar in den hohen Lagen von Palma - ist der Arroz Brut. Arroz heißt Reis. Übersetzt wird das Gericht mit dem Namen "schmutziger Reis". Und da hat jede Familie ihr eigenes Rezept. Die "Greixonera" ist der Topf aus Keramik, in dem der Arroz Brut normalerweise zubereitet werden sollte. Teile vom Kaninchen, Taube, Schwein: All das wird mit Olivenöl und Zwiebeln angebraten. Ein bisschen Knoblauch dazu, Tomate in kleinen Stücken, glatte Petersilie. Mit Wasser aufgießen und eine halbe Stunde köcheln lassen. Später kommt der Rundkornreis hinzu, der auch für die Paella verwendet wird. Die richtig typische Arroz-Brut-Zubereitung ist schwierig zu beschreiben, denn sie variiert von Familie zu Familie. Viele setzen auf alle Arten von Geflügel und damit auch auf Wachteln. Andere fügen Innereien hinzu wie Kaninchenleber. Nicht jeder nimmt den Rundreis sondern bevorzugt den Langkornreis, Je nach Mengenzugabe des Wassers ist der Arroz Brut manchmal mehr wie eine Suppe, manchmal mehr wie ein dickerer Eintopf zubereitet. Fehlen sollte nicht ein bisschen Pfeffer und Salz und "Colorante", das "Färbemittel" für Paella, das dem Gericht ein leicht gelbliches Aussehen gibt, wenn man keinen Safran nehmen möchte. Je nachdem, wo Sie also im Winter auf Mallorca den "Arroz Brut" bestellen: Sie bekommen immer ein anderes Gericht. So ist eben die mallorquinische Küche: familienorientiert und spannend.